Obrist von Dättwil AG (neu Baden AG)

Das Ende des zweiten Villmergerkriegs brachte eine Umwälzung der Verhältnisse in der alten Eidgenossenschaft mit sich (Chronikgruppe Dättwil, 1998). Die siegreiche Allianz, bestehend aus Bern und Zürich, erzwang die Religion und Niederlassungsfreiheit in allen gemeinen Herrschaften. Dazu gehört auch das Gebiet des heutigen Kantons Aargau.

In der Stadt Baden wollen die Sieger, den Reformierten Einwohnern (zu dieser Zeit nur der Landvogt und der Landschreiber, beides Berner) die Möglichkeit geben, ihre neue Religionsfreiheit auch auszuleben (Chronikgruppe Dättwil, 1998). Sie zwingen die Stadt aus den Trümern des geschleiften Schlosses eine reformierte Kirche zu bauen. Der Bau wird 1714 fertiggestellt, doch in den ersten Jahren bleibt die Kirche schlecht besucht.

Eine reformierte Gemeinde beginnt sich zu bilden als im Jahre 1740 der Katholik Caspar Anton Schnorff, zwei seiner unweit der Stadt gelegenen Höfe an den reformierten Bauern Hans Jacob Obrist aus Riniken verkauft (Chronikgruppe Dättwil, 1998). Hans Jacob zog mit seiner zweiten Ehefrau Elisabeth Schaffner und seinen elf Kindern, darunter fünf Erwachsene Söhne und einer Tochter aus erster Ehe, auf die Höfe Dättwil und Hofstetten. Die Söhne waren entweder schon verheiratet oder haben kurz nach ihrer Emigration in Dättwil geheiratet.

Dazu kamen weitere Reformierte Zuzüger in der Form von Hans Jacobs Cousin Rudolf Renold aus Brunegg und der Kinder seiner verstorbenen Frau (Chronikgruppe Dättwil, 1998). Dättwil das Anfangs des 18. Jh. noch aus ein paar Höfen bestand, entwickelte sich schnell zu einem kleinen Dorf und zählte 1750 bereits 43 reformierte Bewohner.

Hans Jacob war Bürger von Riniken und seine Nachfahren behielten dieses Bürgerrecht bei (Chronikgruppe Dättwil, 1998). Sein Enkel Johannn Friedrich Obrist kam aber auch in den Besitz des Dättwiler Bürgerrechts, welches er zusammen mit dem Riniker Bürgerrecht an seine Nachfahren weitergab. Mit der Fusion der Gemeinden Baden und Dättwil im Jahre 1962 wurden sie Bürger von Baden. Ob sich auch andere Zweige der Nachfahren von Hans Jacob in Dättwil einbürgern liessen, weiss ich nicht.

Stammbaum

Die ersten Nachfahren von Hans Jakob in Dättwil wie sie in der Stammfolge aus den Dättwiler Dokumenten aufgeführt sind (Chronikgruppe Dättwil, 1998). Aus Platzgründen wurden nur männliche Personen welche bis zum 18. Altersjahr überlebt haben berücksichtigt.

Quellen:

Chronikgruppe Dättwil. (1998). Dättwiler Dokumente (Bd. 4).

Ausserdem wurde das Bürgerregister von Dättwil konsultiert