Wenn man den Namen Bürgler hört und etwas mit der Geographie der Innerschweiz vertraut ist, denkt man wahrscheinlich als erstes an das Dorf Bürglen in Uri, die Heimat des Willhelm Tell. War der erste Bürgler in Schwyz vielleicht ein Immigrant aus diesem Ort? Das wäre möglich, es existiert jedoch kein Hinweis darauf, dass die schon seit langem in Schwyz ansässigen Bürgler urprünglich aus Uri kommen.

Es wäre auch möglich dass die Bürgler nicht direkt von Bürglen herkommen, ihr Name aber eine etymologische Wurzel mit dem des Dorfe teilt. Bürglen bedeutet ursprünglich Anhöhe (Gwerder, 1997, S. 374). Hat der erste Bürgler vielleicht auf einer Anhöhe gelebt?

Alois Gwerder stellt in seiner Liegenschaftsgeschichte folgende Theorie auf: In der heutigen Gemeinde Mohrschach lag zwischen 1302 und 1430 eine Liegenschaft genannt Hettisbüel oder Hettisbürglen (1997, S. 375). Einer der frühen Bürgler muss wohl diese Liegenschaft besessen haben und von ihr seinen Namen bekommen haben. Deswegen werden die Bürgler auch in vielen Quellen als „Hettiser genannt Bürgler“ bezeichnet. Problematisch an dieser Theorie ist nur, dass schon 1280 ein Werner Bürgeler unter den Einwohnern von Schrenkigen am Urmiberg erwähnt wird. Vielleicht handelt es sich bei diesem aber auch um einen Unverwandten der auf eine andere Weise zu seinem Beinamen kam.

Der Name der Hettisbürglen selbst besteht aus dem schon genannten Bürglen, also Anhöhe, und dem altgermanischen Personennamen Hetti (Gwerder, 1997, S. 375-376). Dies war also die Anhöhe von Hetti. Ob dieser Hetti ein Vorfahre der Bürgler war, kann nicht gesagt werden. Es könnte sich genauso gut um einen unverwandten vorherigen Besitzer handeln.

Hier gehts weiter zum Stammvater der Bürgler

Quellen:

Gwerder, A. (1997). Liegenschaftsgeschichte Muothatal – Illgau. In Ohne Titel (Bd. 5). Druckerei Triner.