Müller von Obermumpf AG und Basel BS

Die Müller von Obermumpf wurden relativ spät zu Schweizern. Ihr Herkunftsort Obermumpf war nämlich bis 1797 Teil der Habsburgischen Provinz Vorderösterreich (Gemeinde Obermumpf, 2002). Nach der Niederlage der Habsburger gegen die Republik Frankreich im Ersten Koalitionskrieg kam Obermumpf 1802 als Teil des kurzlebigen Kanton Fricktals zur Helvetischen Republik. 1803 wurde es dann als Folge der Mediationsakte dem Kanton Aargau zugeteilt.

Die Müller von Obermumpf und Basel gehen auf Franz Xaver Müller zurück der am 24.12.1820 in Obermumpf geboren wurde. Seine Eltern waren Augustin Müller und Sekunda Merkofer (von Kaisten AG) die den Wechsel des Fricktals von Österreich zur Schweiz noch miterlebt hatten. Franz Xaver wanderte nach Muttenz aus, wo er Elisabetha Jauslin (von Muttenz BL) ehelichte.

Obwohl die Konfession von Franz Xaver im Bürgerregister von Obermumpf nicht erwähnt wird ist davon auszugehen, dass er römisch-katholisch erzogen wurde, da die Gegenreformation in den Habsburgischen Erblanden (zu denen Vorderösterreich gehörte) erfolgreich durchgeführt wurde. Ein weiterer Hinweis darauf ist sein Namenspatron, der spanische Jesuit und katholische Heillige Francisco de Xavier. Scheinbar konvertierte er aber nach seiner Auswanderung zum Protestantismus. Das lässt sich daraus schliessen, dass er am 01.03.1849 Elisabetha Jauslin in einer evangelischen Zeremonie in Binningen ehelichte und sein Sohn Johann in Muttenz reformiert getauft wurde. Der Grund für seine Konversion war wahrscheinlich, dass gemischtkonfessionelle Ehen in der Schweiz erst ein Jahr später erlaubt wurden (Head-König, 2019). Obwohl sowohl sein Enkel Johannes als auch sein Ur-Enkel Hans katholische Frauen heirateten blieb die Familie von da an dem reformierten Glauben treu.

Franz Xavers einziger Sohn Johann ehelichte Anna Regenass (von Niederdorf BL). Leider fehlen für viele Ereignisse der Familie im Bürgerregister der Ort, es ist aber davon auszugehen, dass auch er weiter im Baselbiet lebte. Er hatte vier Söhne von denen zwei August genannt wurden. August I verstarb nur wenige Tage nach seiner Geburt und August II im Alter von 23 Jahren bevor er seine eigene Familie gründen konnte. Sein vierter Sohn Karl Müller heiratete zwar, hatte aber nur Töchter. Die männliche Linie wurde also von Johanns ältestem Sohn Johannes weitergeführt.

Johannes zog nach Basel dort heiratete er am 13.12.1896 die Elsässerin Marie Emma Frey und arbeitete als Postkondukteur. Er erwarb auch das Bürgerrecht der Stadt Basel, was ihn und seine Frau zu den Stammeltern der Müller von Basel und Obermumpf macht.

Stammbaum

Stammbaum der Müller von Basel und Obermumpf sowie der drei vorgehenden Generationen. Aus Platz und Datenschutzgründen wurde er nur bis in die dritte Generation geführt.

Quellen:

Gemeinde Obermumpf. (2002). Obermumpf – ein Dorf im Wandel der Zeit.

Head-König, A. L. (2019). Mischehen. Historisches Lexikon Der Schweiz. Retrieved July 27, 2024, from https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025621/2019-08-12/

Ausserdem wurden verschiedene Kirchenbücher in Baselland, das Bürgerregister von Obermumpf, sowie die Nachforschungen meines Grossvaters konsultiert.